Samstag, 19. März 2016

Creativa

Seit Jahren schon wollten wir die Creativa in Dortmund besuchen. Schießlich wohnen wir in Bochum gleich nebenan und haben es bis zu den Westfalenhallen nicht weit. Heute Mittag war's dann soweit. Ich war erstaunt, dass wir direkt an der Westfalenhalle 1 parken konnten, denn eigentlich rechnete ich mit einem Besucherandrang von einiger Größe. Erstaunt war ich auch über die Preise. Bis wir an die Stände gelangten, waren wir zwei schon 36 Euro für Parken, Eintritt und Garderobe los.


Es war mal ganz interessant zu schauen, was es im Bastelbereich alles gibt. Das Angebot an Wolle fand ich eher deprimierend, was aber auch daran gelegen haben mag, dass ich anhand des Lageplans leider nicht erkennen konnte, wo Wolle bzw. Garne zu finden waren. Unter dem Dachbegriff "Textiles Gestalten" sind nun einmal viele Gewerke zuhause.

Dafür bin ich an gefühlten zehn Ständen mit Stempeln (für Scrapbooking etc.) vorbei geschlendert und habe jede Menge Perlen in allen Variationen gesehen. Stoffe gab es reichlich - und wirklich sehr schöne. Ungünstig fand ich die Verteilung der Stände für "Textiles Gestalten". Man musste dafür in drei verschiedene und relativ weit auseinander liegende Gebiete marschieren. Das hätte ich mir kompakter gewünscht.

Natürlich fanden wir Anbieter für Strickgarne. Ein Stand präsentierte Wolle von Zitron. Dort verweilten wir einige Zeit und ich bedauerte wieder einmal, dass ich nicht so ein Tücher- oder Schal-Fan bin. Katia war überproportional vertreten. Auch die bewährten Schoppel-Zauberbälle konne ich an verschiedenen Ständen sehen. Ich kaufte mir einmal die "Frischen Fische", denn mein altes Paar könnte ja den Geist aufgeben und dann? Andere bekannte Marken fand ich gar nicht.

Ich hätte mir z.B. gewünscht, mehr exquisite Garne zu  entdecken oder einfach die ganze Sortimentbreite aller gängigen Marken vergleichen zu können. So hoffte ich, einmal die Farbpalette von Jamieson's of Shetland sehen zu können oder evtl. die Qualität von Jamieson & Smith fühlen zu können. Nichts von alledem. Aber ich weiß jetzt, dass Lopi-Garn sehr fest und hart im Griff ist.

Hierbei kann ich erwähnen, dass ich am Stand von Bernhard Dankbar das erste Mal Nadelbinde-Arbeiten ansehen und befühlen konnte. Vor einigen Jahren sah ich ihn in einer TV-Sendung, in der er vom Nadelbinden berichtete. Bis dato hatte ich noch nichts von dieser uralten Technik gehört. Heute konnte ich mir ein gutes Bild von den gebundenen Sachen machen. Die Resultate sind entweder sehr fest oder relativ locker, aber in jedem Fall ziemlich rustikal. Ich finde es gut, dass die Technik am Leben bleibt, aber für mich wäre das nichts.

Nun ja, alles in allem habe nicht mehr als den einen Zauberball mit nach Hause genommen, was ich in Anbetracht meiner Vorräte sehr gut finde. Gern hätte ich noch mehr Inspirationen mitgenommen. So hatte ich intensiv nach Fair Isle-Arbeiten Ausschau gehalten, aber leider (bis auf fertige Stricksets für Armstulpen) nichts derartiges finden können. Vielleicht bin ich auch mit falschen Erwartungen zur Messe gegangen. Wobei - nein - richtige Erwartungen hatte ich eigentlich nicht, eher Hoffnungen. Insofern bin ich auch nicht enttäuscht, sondern sehe den Nachmittag eher als Erfahrung, die ich nicht mehr haben muss. Das trifft es ganz gut. (Fotos von der Messe gibt es übrigens nicht, da das Fotografieren verboten war. Schade.)

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