Die verstrickte Dienstagsfrage

 Stricken und Urlaub – wohin geht’s? Was muss unbedingt bis dahin fertig gestrickt sein? Nimmst du Strickzeug mit? Oder warst du schon weg?

...fragte das Wollschaf in Woche 31/2012.

Ja, ich war schon vor einer gefühlten halben Ewigkeit weg und der nächste Urlaub kommt erst im Herbst. Bis dahin stehen noch vier Aufträge an - alles Socken. Und die müssen fertig sein. Ansonsten drängt mich nichts. Selbstverständlich geht mein Strickzeug mit mir auf Reisen. Egal wohin ich auch fahre, mein Nadelspiel muss mit.

In Stein gestrickt

Ich verstricke Uni-Garne solo nicht so gern. Ich stricke auch große Größen nicht so gern. Beides zusammen ist eine Herausforderung für mich. Normalerweise würde ich dann wenigstens ein auffälliges Muster anschlagen.

Aber bei Männersocken?

Also nadelte ich ein langweiliges dezentes Rippenmuster hinunter bis zur Ferse, die ich mit Hebemaschen ausstattete. Aber dann, beim Fuß, ging es doch mit mir durch und ich verpasste dem Fußrücken ein schlichtes Karomuster (das man auf dem Bild leider nicht so gut erkennen kann). Man muss ja schließlich etwas vom Hobby haben...

Regia | 4-fädig | Farbe 522 [anthrazit meliert] | Gr. 43 | Geschenk

Mörderwollwickelmaschine

Ich habe es getan!

Nach reiflicher Überlegung und Suchen von guten Gründen habe ich mir einen Garnwickler gekauft.

Die Gründe waren leicht gefunden: schnelleres und besseres Aufwickeln von Strängen; Knäuel, die nicht mehr wegkullern, denn man kann direkt von Innen heraus stricken (was ich ja lieber tue); es gab Urlaubsgeld (*muahaaa*); ich möchte mich evtl. an eine andere Art der Wollbearbeitung heranwagen (was ich aber noch nicht genau weiß).

Aber der Hauptgrund für dieses Mörderteil war die Technik. Da kommt doch wieder mein zuerst erlernter Beruf durch - FA für Textiltechnik (ja, ein Ossi-Beruf). Ich bin sowieso ein Freund der einfachen und robusten Technik. Also lieber etwas Radau, aber dafür unverwüstliches Metall. Der Testlauf hat mich restlos begeistert. Es geht super schnell und das Knäuel ist top gewickelt. Es gibt nur ein Manko: die Spule ist ROSA! Warum sowas? - Ach ja, ist ja für wollverabeitende Frauen gemacht.



Technik, die begeistert (klick mal)

Patch 8

Janet Martin  aus Michigan machte sich Gedanken, wie sie in ihrem Muster die Verbindung zum Ursprung der Aranstrickerei - den Fischern der Araninseln vor der Küste Westirlands - ausdrücken könnte.

Dort lebten früher echte Kerle, die das Stricken nicht einfach ihren Frauen überließen, nein, die Jungs setzten sich auf den Hosenboden und strickten ihre Pullover selbst. Dabei entwickelten sie eine derartige Kunstfertigkeit, dass eine Vielzahl von Zopf- und Knotenmustern entstanden, die bis heute die Aranstrickerei ausmachen. Die meisten Männer waren als Fischer vor den Inseln unterwegs, da die Landwirtschaft auf den Inseln nur bedingt erfolgreich war.

Frau Martin beschloss deshalb, ein Muster mit Fischernetz und Fisch zu entwerfen. Das ist ihr gut gelungen, finde ich. Eines meiner Lieblings-Muster im Buch.

Janet Martin

Die verstrickte Dienstagsfrage

 Es gibt ja ein riesiges Angebot an Sockenwolle mit den verschiedensten Mustern. Kennt ihr Sockenwolle, welche ganz klar abgegrenzte, gleichmäßige Streifen macht? Also so ähnlich wie ein Ringelpulli, aber mit mehreren Farben (z.B. blau, rot, grün, orange).

...fragte das Wollschaf in Woche 30/2012.

Ja, Fußball-Wolle oder Blockstreifen-Garne. Aber ich verstehe die Frage so, dass der Farbwechsel genau mit dem Rundenwechsel stattfinden soll. Das gibt's dann so wohl doch nicht. Warum? Weil die Maschenanzahl variiert, weil jede(r) anders fest stickt. Die Nadelstärke ist womöglich auch noch unterschiedlich. Also, wer klar abgegrenzte Blockstreifen möchte, muss wohl mit verschiedenen Fäden arbeiten.

Nochmal lecker...

Ziegenkäse, umhüllt von getrockneten Blütenblättern. Ein Genuss für Auge und Gaumen.

Herbst im Sommer

Eins vornweg: das Wetter war nicht schuld an diesen Socken. Die Farbauswahl passt eher in den Herbst, fast wie der verregnete Sommer (den ich - ehrlich gesagt - bisher ganz gut leiden mag), aber der Grund für diese Farben liegt einfach in meiner Vorliebe und weil ich vorher BLAU verstrickt habe.

Und was macht man, wenn ein an und für sich farblich gut angelegtes Garnknäuel schrecklich mustert? Dann muss ein Zweites dazugenommen werden. Ich probierte zum erstem Mal das Wabenmuster aus und mag das Ergebnis sehr. Meine Frau auch. Was mich wiederum sehr freut, denn für sie allein waren die Strümpfe bestimmt.

Golden Socks & Zitron | Silk superwash & Trekking XXL | Farben 784 & 493 | Gr. 39 | für meine Frau

Blauauau...

Nein, da gibt's nichts zu lamentieren - kein Auauau - diese Socken sind schön. Herrliche Blautöne, ganz wie geschaffen für einen Kerl, der Jeans trägt. - Wurde mir versichert. Dies war ein Ich-vertrau-dir-Auftrag einer Kollegin, die nur die Größe und "Herrenfarben" vorgab.

Die Katia-Wolle kam mir da gerade recht. Allerdings war ich diesmal mit der Garnqualität nicht ganz zufrieden. Alle paar Meter knubbelten sich Flusen um den Faden und das ganze Material roch heftig nach Chemie. Vielleicht von der Farbe her?

Katia | Olé Socks Jeans | Farbe 64 | Gr. 42 | Auftrag

Frische Brise

Vor vielen Monaten (und das geht schon in die Jahre) bekam ich das Buch "Socken aus aller Welt" von Stephanie van der Linden geschenkt. Öfters habe ich darin geblättert und ließ mich begeistern von den schönen Sockenmodellen. Die Meisten bestehen aus mehreren Uni-Garnen. Fair Isle lässt grüßen.

Wie lange möchte ich schon Fail Isle- oder Norweger-Muster stricken? Ich habe mich nie richtig heran getraut. Aber dieser Tage schnappte ich mir das Buch und kramte in den Untiefen meiner Wollvorräte. Reiner Zufall, dass ich für eine frische Brise aus Dänemark alle geeigneten Garne sofort zur Hand hatte.

Nun gab es keine Ausrede mehr - ich habe angestrickt:

Die verstrickte Dienstagsfrage

 Ob Anleitungen, Videos oder Buchbesprechungen – für Kreative ist das Internet an sich schon eine wahre Schatzkiste, aber auf manchen Seiten bleibt man besonders ‘hängen’ und surft immer wieder vorbei. Was sind, außer Ravelry und den üblichen Verdächtigen, Eure liebsten Webseiten oder Blogs rund ums Stricken und was gefällt Euch daran besonders?

...fragte das Wollschaf in Woche 29/2012.

Ich mag Blogs, die neben einem schönen augenfreundlichem Layout gut fotografierte Motive zeigen. Da kann es neben allen möglichen Wollarbeiten auch um Natur oder andere Dinge gehen. Mein Fokus liegt aber auf der Sockenstrickerei. Wenn mir ein Blog mehrmals gut gefällt, hat er Chancen in meine Blogroll aufgenomen zu werden. Aber ich muss auch sagen, dass ich das I-net nicht wie wild auf der Suche nach neuen Blogs durchpflüge. 'S kommt wie's kommt.

Patch 7

Au weia, seit April ist in der Abteilung Großprojekt Funkstille? Das geht ja gar nicht. Tatsächlich habe ich seit Anfang Mai kein Patch mehr gestrickt, aber dennoch einige fertige auf Lager.

Das relativ einfach zu strickende Muster von Carol Adams machte überhaupt keine Probleme. Man muss eben immer nur aufpassen, wo im Muster man sich gerade herumtreibt. Durch die überwiegenden Rechts-Links-Maschen ist das fertige Stück sehr elastisch oder - anders ausgedrückt - es zieht sich sehr zusammen. Dennoch ist es ein schlicht-schönes Patch.

Carol Adams

Gekocht

Hmmm... lecker, heute haben wir Aprikosen- und Heidelbeerkonfitüre eingekocht - und verkostet. Ein Gedicht und nicht viel Arbeit.

Neue Resteringel Vol.II

Aus den selben Garnen wie die zuletzt Vorgestellten gestrickt und nur ein wenig anders geringelt. Der Vollständigkeit halber.

Lana Grossa & Regia | Meilenweit Men Stretch & 4-fägig | Farben 6003 & 522 [anthrazit meliert] | Gr. 35 | Geschenk

Kartograf

Gestern zufällig im Garten entdeckt: ein Landkärtchen der Sommergeneration. Tante Wiki erzählt mehr und sehr informativ darüber.

Araschnia levana f. prorsa - Landkärtchen

Neuer Stoff

Da habe ich aber wieder zugelangt - mein lieber Schwan!

Ich brauchte eigentlich nur ein gedecktes Uni-Garn für Herrensocken. Im Vorrat fand ich nichts mehr, also schwang ich mich aufs Mopped und düste nach Castrop zum gut sortierten Wollgeschäft. Neben dem gewünschten fand ich natürlich noch jede Menge interessanter Sockengarne.

Jemand aus meiner Bekanntschaft suchte schon länger gelb-schwarzes BVB-Garn, das monatelang ausverkauft war. Regia hat's wieder aufgelegt und schon wanderte ein Knäuel auch in mein Lager. (Ich kenne da ja so einen Jung-Borussen...)

Von dem bunten Ringelgarn musste ich sogar noch Nachschub besorgen, weil es zuhause richtige Begeisterung auslöste. Drei Resteknäuel bekam ich für je 1 Euro, da konnte ich beim besten Willen nicht "Nein" sagen. Das dunkle Garn ist - wie man gut sehen kann - bereits voll in der Verarbeitung.

Die verstrickte Dienstagsfrage

 Ich habe gerade damit angefangen auch Strickjacken und Pullover zu stricken. Wie macht ihr das, habt ihr ein Strickmuster, das gut passt, das ihr nur noch abändert oder in einer anderen Farbe strickt? Oder strickt ihr jedesmal ein neues Strickmuster?

...fragte das Wollschaf in Woche 28/2012.

Mir wäre es zu langweilig, für mich identische Oberteile zu stricken und dabei vielleicht nur eine andere Farbe zu nutzen. Das geht nur bei Socken. Ich würde immer etwas am Muster oder Schnitt ändern.

Sommerzeit

Neben den Kakteen gibt es in unserem Garten auch viele verschiedenste Sukkulenten...

Meine Eltern hatten früher im Garten immer Mittagsblümchen stehen. Die erstrahlten bei Sonnenschein mit ihren bunten Farben das Beet und die Seele der Betrachter. Im Erzgebirge waren solche Tage relativ selten, da es oft regnete oder nicht warm genug wurde. Jedenfalls in meiner Erinnerung. Woran ich mich aber auch noch erinnere, ist meine Freude an diesen kleinen bunten Blumen. Ich weiß nicht, warum sie bei mir so lange in Vergessenheit gerieten, aber dieses Jahr habe ich Samen ausgebracht und jetzt kann ich mich - wie damals als Kind - an vielen bunten Blüten erfreuen. Natürlich nur bei Sonne und Wärme...

Dorotheanthus bellidiformis - Mittagsblümchen (Bild anklicken)

Neue Resteringel

Und dann habe ich noch einmal in meine - inzwischen wieder reichhaltige - Restekiste gegriffen. Da fand ich ein Farbverlaufsgarn mit Baumwollanteil, das ich mit einem anthrazit-melierten Faden kombinierte. Nicht schlecht, meine ich.

Lana Grossa & Regia | Meilenweit Men Stretch & 4-fägig | Farben 6003 & 522 [anthrazit meliert] | Gr. 35 | Geschenk

Epicactus

Ich habe es ja nicht so mit den Blattkakteen. Irgendwie bin ich zu dusselig für deren Pflege, denn sie wollen bei mir nicht recht blühen. "William Clark" hat mich drei Jahre zappeln lassen, bis ich diesen schönen Anblick genießen konnte. Ich werde meine Blattkakteen nun etwas mehr füttern, damit ich diesen Genuss öfters haben kann.

Epicactus "William Clark" -  20 cm im Durchmesser und betörend intensiver Duft

Die verstrickte Dienstagsfrage

 Gerne streife ich nach getaner Strickarbeit (oder aufgeschobener Zusammen-Näharbeit) durchs Netz und schaue, was andere Stricker und Strickerinnen so anstellen. Das macht riesigen Spaß und ich habe schon viel gelernt. Andererseits bin ich manchmal ziemlich ratlos über die Debatten im Netz, weil in Kommentaren und Blogeinträgen ziemlich scharf geschossen wird. Letztens traf ich eine Internet-Strickerin im echten Leben und dabei fiel das Wort der „Strick-Polizei“. Ich habe lange überlegt und tue es noch, aber gibt es das Phänomen tatsächlich? Hängt das mit dem vermaledeitem Handarbeitsunterricht zusammen, der auf den einzigen, richtigen Strickweg führen sollte? Oder haben wir einfach (noch) nicht gelernt, wie wir miteinander konstruktiv im anonymen Internet umgehen sollten?

...fragte das Wollschaf in Woche 27/2012.

Das ist die ganz normale Welt. Es gibt immer und überall Leute, die meinen, als einzige recht zu haben. Daran kann man nichts ändern. Man kann nur seine Einstellung ändern. (Und mir soll mal jemand kommen, den ich nicht kenne und mir was zu meinen Strickereien erzählen. *kicher*) Die Krux des Internets ist, dass man sich nicht vis-à-vis begegnet. Es fehlt die Mimik, Gestik und der Tonfall des Gegenüber. Das führt oft auch zu Missverständnissen.